Zum aktuellen Ensign Artikel, ‘Stand as Witnesses for God’

Mit dem aktuellen März 2015 Ensign Artikel “Stand as Witnesses for God” (“Als Zeugen Gottes Stellung beziehen”) wiederholt die Kirchenzeitschrift eine

Dallin H. Oaks,  Harvard Law Record - http://www.flickr.com/photos/hlrecord/4390474459/in/set-72157623392077095/

Dallin H. Oaks,
Harvard Law Record – http://www.flickr.com/photos/hlrecord/4390474459/in/set-72157623392077095/

Andachtsansprache, die Apostel Dallin Oaks am 25. Februar 2015 an der BYU hielt.

Unter anderem schreibt Oaks:

“Der Apostel Johannes verwendet den Begriff Antichrist um jene zu beschreiben, die “den Vater und den Sohn verleugnen” (1. Joh. 2:22). Heute werden jene, die die Existenz Gottes leugnen, Atheisten genannt. …”
“Für religiöse Menschen ist das anstössige Element in den verschiedenen humanistischen Philosophien ihre Ablehnung der Existenz Gottes und ihr Leugnen absoluter moralischer Regeln, die in seinen Geboten wurzeln. …”
Oaks zitiert dann Buch Mormon Schriftstellen (aus 1. Nephi 14), die den Konflikt zwischen der “grossen und greuelreichen Kirche” (die vom Teufel gegründet ist und an vielen Wassern sitzt und Herrschaft über die ganze Erde hat) und der “Kirche des Lammes Gottes” beschreiben.
“Da keine Religion – christlich oder nicht-christlich – jemals ‘Herrschaft’ über die ganze Erde gehabt hat, oder die Fähigkeit gehabt hätte, alle Heiligen Gottes in ‘Gefangenschaft’ zu führen, muss diese Kirche zwangsläufig etwas viel allgegenwärtigeres und verbreiteteres sein als eine einzige Kirche, so wie wir diesen Begriff heute verstehen….” Oaks beschreibt dann folgend die Eigenschaften der Kirche des Teufels und ihrer Anhänger, den Atheisten und säkularen Humanisten.
“Zusammenfassend erinnere ich alle Gläubigen Menschen überall daran, dass wir eine heilige Pflicht haben, überall als Zeugen Gottes aufzutreten.”

Können wir nun also davon ausgehen, dass seine Ansprache in Familien mit zweifelnden Familienmitgliedern nun Brücken baut oder dass sie weitere Gräben zieht? Fühlt sich durch diese Ansprache jemand, der anders ist oder anders glaubt durch diese Ansprache angenommener oder ausgegrenzter?
Können diese Familenmitglieder nun erwarten, dass man jetzt mehr auf sie herab predigt oder dass man sie annimmt?

Oaks interpretiert und lehrt aus der Schrift. Das würde ich an sich als gut und fruchtbar empfinden, wenn dahinter die Absicht stünde, dies als Anfang der Diskussion zu sehen und nicht als Ende der Diskussion.

Wieder einmal, wie schon zuvor bei der aktuellen Pressekonferenz am 27. Januar zum Thema religiöse Freiheitsrechte (http://www.mormonnewsroom.org/article/church-news-conference-on-religious-freedom-and-nondiscrimination), zieht Oaks und die Leiterschaft der Kirche eine rote Linie und beschreibt wer “die” sind und wer “wir” ist und wer “drin” ist und wer “draussen” ist.
Wie viel Schmerz diese rote Linie schon verursacht hat…

Er scheint sich recht sicher zu sein, dass er an der Seite Christi steht. Und aus dieser Position kann er dann die Regeln festlegen und durchsetzen und bestimmen, wer auf der Seite der grossen und greuelreichen Kirche ist und wer auf der Seite der Kirche des Lammes ist.

Vor 1978 waren jene, die das Priestertum für Schwarze forderten draussen und heute sind es diejenigen, die Gleichberechtigung für Frauen fordern oder sich für die Homoehe einsetzen.

Es geht mir nicht um die einzelnen Positionen, sondern darum, ob das, was HLT Apostel Oaks in seiner Amtsvollmacht sagt, Leid schafft oder Heilung.

Wo wäre ich in seinem Utopia? Draussen.
Heute bleibt mir nur die geringe Hoffnung, dass Oaks auch Jesus Christus unter denen finden könnte, die er als Antichristen bezeichnet.

https://www.lds.org/ensign/2015/03/stand-as-witnesses-of-god?lang=eng

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